Lustvolles Gedränge und der Kampf um die beste Strategie, Steh- oder Sitzplatz irgendwo in der All Area des Stadtgartens zu bekommen – das ist das Jazz-Ritual zum Neuen Jahr.

Vergesst alle Vorurteile, die der Musik von John Cage anhaften, etwa dass diese abgehoben, akademisch, esoterisch und sonst was sei! Viele minimalistische Kompositionen des Amerikaners eröffnen Freiräume, in denen sich junge, fantasievoll improvisierende Musiker*innen von heute wohlfühlen

Es ist bemerkenswert, wie schnell und zielsicher die künstlerische Leiterin Anastasia Wolkenstein das neue Regensburger Festival Sparks and Visions zu einem florierenden Unternehmen entwickelt hat.

Wo ist die Musik, die „auf verblüffende und zugleich zwingende Weise neu und anders“ klingt, wie Jürgen Schwab, Programmgestalter des Hessischen Rundfunks, im Programmheft zum in seinem siebzigsten Jahr stehenden Deutschen Jazzfestival in Frankfurt das Quartett um den jungen, heute in Köln lebenden Darmstädter Bassisten Roger Kintopf preist?

Er hat den Konzertflügel auf der Bühne ganz nach rechts rücken lassen. Um seinen Bassisten Joe Sanders sehen zu können, muss Gerald Clayton schon den Kopf ein ganzes Stück nach hinten links schwenken. Der wahnsinnig kreativ Akzente setzende Drummer Jeff Ballard sitzt gar ganz im Rücken des Pianisten.

Ein wenig scheint sie selbst immer noch erstaunt, wie sich ihre aktuelle Lebenssituation so darstellt. Die Kinder aus dem Haus, somit eigentlich neue Freiheiten, die sie mit ihrem Mann, dem Sänger Max Herre, für Dinge wie Reisen nutzen wollte. Stattdessen würden sie beide mehr arbeiten als zuvor, erzählt Joy Denalane beim Auftaktkonzert ihrer Tour im historischen Konzerthaus von Ravensburg.

Ein Höhepunkt war die Auftragskomposition, die das Jazzfest an den US-amerikanischen Saxofonisten Henry Threadgill vergeben hatte und die dieser seinem Quintett Zooid sowie der zehnköpfigen Formation Potsa Lotsa XL der Berliner Saxofonistin Silke Eberhard auf den Leib geschrieben hatte.

Mozart. Als Bildungsinstitut. Als Konzerthalle. Als Museum natürlich und als Geburtshaus. Als Pralinenkugel, gewickelt in silbernes, goldenes, rotes Schutzpapier.

Vor einem Vierteljahrhundert lag bei Enjoy Jazz irgendwie die Idee nahe, das übliche Jazz-Festival-Modell von seiner Dreitägigkeit und der damit einhergehenden Hektik zu befreien und alles über einen längeren Zeitraum zu dehnen. Nach außen sah das, was herauskam, eher wie eine verdichtete saisonale Konzertreihe aus – von innen aber wies es konzeptionelle und organisatorische Konsequenz auf.

„Ihr habt da in Leipzig ein Programm, davon können wir hier in Hamburg nur träumen“, sagte ein Freund im Vorfeld der 47. Leipziger Jazztage zu mir, was mich zu der Frage führte, ob man einer Stadt denn einen Stil zuordnen könne.

Es kam zu Begegnungen von Künstlern aus unterschiedlichen Kulturen und Interpreten, die stilistische Barrieren weit hinter sich ließen.

Es ist wieder September und ich fahre von Münster ins nahe Greven an der Ems.