Jazzfest Gronau

© Stefan Streitz


Von Stefan Streitz. Das Jazzfest Gronau, veranstaltet vom Gronauer Kulturbüro, namentlich Sabine Thünenkötter und Thomas Albers, hatte vom 30. April bis zum 4. Mai mal wieder eine Menge zu bieten – sehr unterschiedliche Programmpunkte, die dennoch eines gemeinsam hatten: die hohe Qualität, die auf den Bühnen geboten wurde. Schon der Auftakt in den Mai mit einem Doppelkonzert von Nils Wülker und Fatcat war eine Wohltat für die Sinne. Wülker spielte an Trompete und Flügelhorn mit einem wunderschönen, reinen und lyrischen Ton, der berührte. Alle Bandmitglieder integrierten sich nahtlos in den populär-jazzigen Klang der Gruppe. Besonders die elektronischen Soundvarianten des Schlagwerks und der Keyboards waren geschmackvoll platziert. Anschließend legten die Fatcats aus Freiburg mit schmissigem Sound, tollen Bläsersätzen und der vitalen Stimme von Kenny Joyner so richtig los und ließen die Zuschauer*innen in den Mai tanzen.

Tags darauf präsentierte Götz Alsmann sein neues Album Bei Nacht. Alsmann, auch aus seinen Sendungen als Professor Bop auf WDR 3 bekannt, zeigte sich swingend, schmachtend, glamourös und unterhaltend. Ob Melancholie oder euphorische Liebe – alle Gefühlsregister wurden gezogen. Der Abend erfüllte alle Erwartungen und unterstrich, dass es immer wieder ein Erlebnis ist, Götz Alsmann zu hören und zu sehen. Unterstützt wurde er von den Zucchini Sistaz, die all ihren Charme in die Waagschale warfen.

© Stefan Streitz

Kontrastreich jazzig und soulig fiel dann der Folgetag mit der New Yorker Sängerin Michelle David und ihrer niederländischen Band The True-tones aus. Jazziges Soundmaterial im eigenwilligen Retro-Stil, dazu etwas Soul, war genau das Richtige für Genießer. Zuvor hatten bereits Wolfgang Haffner & Co die Ohren behutsam verwöhnt.

© Stefan Streitz

Nils Landgren, Ida Sand und besonders Simon Oslender an den Tasten erfüllten unbeschwert die Gronauer Bürgerhalle mit Wohlklang. Ida Sand betörte mit sanftem Gesang, Haffner und Landgren verführten mit souveräner Technik das Publikum zu atemlosem Lauschen.

Der traditionelle Pop-Abend des Festivals wurde in diesem Jahr von Gregor Meyle und Tim Kamrad bestritten. Die beiden Konzerte lockten ein anderes, aber nicht minder begeisterungsfähiges Publikum an, das sich ausgelassen über den unterhaltsamen Abend freute. Erwähnenswert war auch die K+K Musiknacht, bei der unter anderem das JugendJazzOrchester NRW und Cosmo Klein & The Campers zu erleben waren – bei freiem Eintritt und inklusive Kinderprogramm.