London Column

Was mich mit echter Genugtuung erfüllt: wenn ein Künstler aus unserer britischen Jazzszene ein neues, internationales Niveau erreicht. Im Jahr 2017 bot sich dem britischen Bassisten Mark Lewandowski, der in Nottingham in den Midlands geboren wurde, eine Auszeichnung und ein Karriereschritt, als er von Wynton Marsalis nach New York eingeladen wurde, um Teil des Juilliard Artist Diploma Ensemble zu werden. Im vergangenen Jahr konnte er, wie er sagt, einige Punkte auf seiner persönlichen Bucket List abhaken. Er lebt nicht nur seinen Traum, sondern hat viele weitere Träume wahr gemacht. Drei Runden Applaus, bitte, für diese Erfolge: Er spielt den Bass in der Mingus Big Band, die wöchentlich auftritt. Er hat auch im Village Vanguard Orchestra gespielt. Er hat ein Album aufgenommen, das beim Blue-Note-Label erschienen ist – herausgegeben von Schlagzeuger Joe Chambers. In letzter Zeit ist so viel passiert, dass man sich fragt, ob ein Jazzmusiker eigentlich noch mehr erreichen kann. Aber bei dem Tempo, das Mark Lewandowski derzeit entwickelt, wird er sicherlich nach immer größeren Höhen streben.

Die Frage, wie ein Jazzmusiker solche Fortschritte machen und eine tragfähige Karriere entwickeln kann, steht im Mittelpunkt eines interessanten neuen Unternehmens mit Sitz in London namens ECN. Die vier Protagonisten sind erfahrene Leute aus der Musikbranche, die ihre Fähigkeiten kombiniert haben – die Jazzkünstlerin und Produzentin Claire Martin, die Publizistin Emma Perry, die ehemalige Label- und Tourmanagerin Elaine Crouch und die digitale Marketing- und Kreativdirektorin Nadja von Massow. Crouch erklärt: „Wir kombinieren unsere Fähigkeiten und Erfahrungen und arbeiten als Team, um eine Strategie zu entwickeln, die jedem Künstler hilft, seine spezifischen Ziele zu erreichen, indem wir ihn bei jedem Schritt beraten und unterstützen.“

Was mich an diesem Team beeindruckt: dass sie alle wirklich da sind, um Musiker*innen zu unterstützen, einschließlich des Ziels, Eigenständigkeit und Nachhaltigkeit zu fördern. In den Gesprächen, die ich mit ihnen geführt habe, kam der Aspekt der Teamarbeit, des Vertrauens und des Nutzens, den die Zusammenarbeit aller vier Köpfe mit sich bringt, sehr stark zum Ausdruck. „Wir haben alle die gleichen Grundüberzeugungen. Wir wollen unsere unterschiedlichen Perspektiven nutzen und sicherstellen, dass wir den Weg finden, der für den Künstler am besten ist.“ Die ersten Projekte, die im Juli fertiggestellt werden sollen, sind Alben der Pianistin Zoe Rahman, der Sängerin Wilma Baan und des Level-42-Keyboarders Mike Lindup. Es ist ein Team, das den kollaborativen und kommunikativen Geist des Jazz in seiner Arbeitsweise zu verkörpern scheint.

Jazzjournalist Sebastian Scotney betreibt die Website Londonjazznews.com und ist regelmäßig im Intelligence-Podcast des ECONOMIST zu Gast.