Megaphon

Von Jan Kobrzinowski

Nichts ist in Ordnung – soloselbstständige Kunstschaffende warten noch immer auf wirksame Bundeshilfen!“ Unmut klingt durch in der gemeinsamen Pressemitteilung der Allianz der Freien Künste. Regierung und Behörden ergehen sich in Ankündigungen, viel kommt unter dem Strich aber nicht an bei den Betroffenen. Zwar ist es erfreulich, dass der Deutsche Musikrat mit dem Teilprogramm NEUSTART KULTUR nun mit der Vergabe von 1500 weiteren Stipendien (10 Millionen Euro) an soloselbstständige Musiker*innen nachlegt. Und im Musterländle soll es sogar möglich sein, Hilfen auch für das tägliche Leben zu bekommen.

Was hilft das aber, wenn man schon seit Längerem kunstfern seinen Lebensunterhalt bestreiten muss? Denn unterdessen führt die Künstlersozialkasse bundesweit ein strenges Regiment und trägt so wiederum zur Benachteiligung der Kunst in der Coronakrise bei. KSK-Mitarbeiter werden angewiesen, Härte zu zeigen und „auch in schwierigen Zeiten die Bestimmungen gesetzeskonform umzusetzen.“ Die KSK besteht darauf, dass Versicherte auch in der Krise nicht mehr als 450 Euro pro Monat aus nichtkünstlerischer Tätigkeit dazuverdienen dürfen. Eine freischaffende Schriftstellerin war wegen anhaltend magerer Einkünfte gezwungen, „nicht künstlerisch“ ihr Geld zu verdienen. Die KSK drohte ihr daraufhin mit dem Ausschluss (TAGESSPIEGEL, 16.1.). Wovon um alles in der Welt sollen viele kunstschaffende Menschen in diesen Zeiten denn hauptsächlich leben, wenn nicht von nicht künstlerischen Tätigkeiten?

Steuerberater, auf deren Hilfe man z.B. in NRW bei Beantragung von Hilfen angewiesen war, lassen sich die hochkomplizierte Antragstellerei so teuer bezahlen, dass viele gar nicht erst beantragen, weil es sich schlicht nicht rechnet. So pumpt man dann Mutti mit ihrer sicheren Rente an, nachdem man die fürs eigene Alter mühsam zurückgelegten Reserven aufgebraucht hat. Das Etikett „Soloselbständige“ schillert derweil weiter vor sich hin. Das reicht von Staunen („Ich bewundere ja, wie du das schaffst. Ich könnte das nicht!“) über Mitleid bis zu hin zu purer Missachtung der Leistungen von kulturschaffenden Mitbürger*innen.

Bei vielen war schon vor Corona der Lebensunterhalt ein fragiles, mit heißer Nadel zusammengenähtes Gesamtkunstwerk aus Einzelposten. Ein Wunder, dass es überhaupt in normalen Zeiten funktionierte. „Permanent werden die Rechtsgrundlagen und FAQs zu den Corona-Hilfen geändert“, so die Allianz weiter, „zum Teil mit dramatischen Folgen für die Antragstellenden. Auskünfte zu spezifischen Fragen (…) werden generell nicht erteilt. Hier braucht es endlich Verlässlichkeit und Rechtssicherheit.“ Da schließen wir uns an, in der Hoffnung, dass wir recht bald wieder vom Aufrufs-, Petitions-, Warner- und Mahner-Journalismus zum Jazz-journalistischen Alltag in (ja wer hätte das gedacht?) Normalität zurückkehren können…

www.allianz-der-freien-kuenste.de

Am 8.3., dem Internationalen Frauentag, wird auch JAZZTHETIK auf Initiative des Europe Jazz Network (EJN) den zunehmenden weiblichen Einfluss im Jazz sichtbar machen. Leser*innen wissen längst (selbst wenn das aktuelle Heft ein Mannsbild ziert), dass dieses Magazin dafür in vorderster Front steht. Es kann kaum eine bessere Gelegenheit geben, weibliche Präsenz im Jazz zu zeigen, als einige unserer großartigen Cover-Frauen zu posten, was wir rechtzeitig zum Tag der Frauen auf www.JAZZTHETIK.de tun werden. Seit 2010 arbeitet das EJN daran, das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern im Musiksektor zu verbessern, und geht in Mitgliedschaft und Verwaltungsrat mit gutem Bespiel voran. Das „Manifesto on Gender Balance in Jazz and Creative Music“ wurde bereits 2018 von der EJN-Konferenz in Lissabon ratifiziert.

www.europejazz.net

Pop- und Soulsängerin Stefanie Heinzmann

Das Jazzfest im westfälischen Gronau feiert seine 33. Ausgabe vom 1. – 9.5. Dort ist man zuversichtlich und rettete große Teile des für 2020 geplanten Line-ups ins neue Jahr. Vollständig zu finden in unserem Termin-Teil. Das Konzert mit Chick Corea musste leider endgültig abgesagt werden.

www.jazzfest.de

Kevin Shea, Mat Tmottel © Miriam Juschkat

 

Neues vom mœrs festival 2021: Matt Mottel und Kevin Shea, auch bekannt als Anarcho-Duo Talibam!, lösen Mariá Portugal als Improviser in Residence ab. Die beiden New Yorker, tief in der US-amerikanischen (Jazz-)Tradition verwurzelt, sollen „der Kulturszene in Moers und Umgebung so richtig einheizen, mit Witz und Ironie, unbändiger Lust an der Performance, sprühenden Ideen und schrägen Konzeptionen“. Ansonsten ist man am Niederrhein optimistisch und bereitet sich auf ein unberechenbares „Alles-außer-Mainstream-Festival“ vor (VVK läuft seit Ende Februar).

www.moers-festival.de

Der Cellist David Darling starb am 8.1. im Alter von 79 Jahren. Das Spiel des einzigartigen Improvisators und kreativen Geistes lebt auf vielen ECM-Aufnahmen weiter, wo er einen Teil des Label-Sounds durch sein Schaffen mitprägte. Darüber hinaus ist sein Cello in den Soundtracks vieler Filme, u.a. von Jean-Luc Godard, zu hören. Darling war Mitglied des Paul Winter Consort und spielte mit Kenny Wheeler, Eddie Gomez, Jan Garbarek, Steve Kuhn, Terje Rypdal u.v.a.m.

Auch Legenden kämpfen um ihr Überleben: Das Birdland in Manhattan, eines von vielen bedrohten Jazz-Venues, will online Spenden von mindestens 250.000 US-Dollar sammeln. „Ein New York ohne Birdland können wir nicht zulassen“, verlautbarte aus der Stadt. „Live-Musik ist für den Geist und die Energie dieser Stadt unerlässlich.“

www.gofundme.com/f/save-birdland-the-jazz-corner-of-the-world

Schon als Kind wurde Julian Clifford Mance Jr. von seinem Vater, einem Stride- und Boogie-Woogie-Pianisten, „Junior“ genannt. In der Army traf er auf die Adderley-Brüder und Curtis Fuller, später arbeitete er dann mit Lester Young und Gene Ammons. Ab den 1960ern kam Juniors groovendes Hardbop-Piano in Trios mit Spezialisten wie Larry Gales, Ben Riley, Ron Carter und Mickey Roker zur Geltung. Über 30 Alben für zahlreiche Label gehen auf sein Konto. Am 17.1. starb Junior Mance in seinem Zuhause in Manhattan im Alter von 92 Jahren.

Die Konzerte von Philip Glass und seinen Freunden Lavinia Meijer und Anton Batagov am 9.6. in der Hamburger Elbphilharmonie und am 15.6. in der Philharmonie Berlin müssen leider ersatzlos ausfallen. Die Veranstalter arbeiten mit Hochdruck daran, „in nicht allzu ferner Zukunft ein einzigartiges Glass-Programm präsentieren zu können.“ Tickets werden erstattet.

Aerosol- und CO2Messungen im Konzerthaus Dortmund liefern Fakten zur Corona-Ansteckungsgefahr bei Besuchen von Konzerthäusern und Theatern. Einer Studie des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts zufolge könne man „die Übertragung von Infektionen durch Aerosole nahezu ausschließen“. Die vorhandene Lüftungsanlage sowie das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes verringere „die Aerosol-Belastung so stark, dass theoretisch eine Vollbesetzung im Saal denkbar wäre.“ Man muss ja nicht gleich übertreiben, aber dennoch solche Ergebnisse bei demnächst zu erwartenden Wiedereröffnungs-Debatten berücksichtigen.

www.konzerthaus-dortmund.de/aerosolstudie

Der US-amerikanische Jazzpianist Bobby Few starb am 6.1. mit 85 Jahren in Paris. Ausgebildet als klassischer Musiker, wandte er sich schon früh improvisierter Musik zu und arbeitete u.a. mit Archie Shepp, Sunny Murray, Rahsaan Roland Kirk, Jackie McLean, Joe Henderson und seinem Schulfreund Albert Ayler.

Die Hochschule für Musik und Theater Leipzig weist auf ihre Präsenz-Aufnahmeprüfungen in der Fachrichtung Jazz/Pop für das Sommersemester 2021 hin. Einsendeschluss für Bewerbungsunterlagen inkl. Videolink ist der 31.3.

www.hmt-leipzig.de

Zwar schlummert der Wuppertaler Ort zurzeit wie alle anderen Clubs, was den Live-Betrieb angeht, dennoch kam die Verleihung des Spielstätten-Programmpreises NRW 2021 im Januar für die Peter Kowald Gesellschaft/ort e.V. wie gerufen, um das Überleben als Spielstätte zu sichern.

www.kowald-ort.com

Kompositionsaufträge vergibt das Morgenland Festival Osnabrück zwar nicht selbst, hinter ihm steht aber die Gesellschaft der Freunde des Festivals, und die geht mit gutem Beispiel voran und sorgt nun für Stipendien für Musiker*innen aus verschiedenen Nationen, für die Kompositionsaufträge momentan die einzige Einnahmequelle sind. Jeweils 2.000 Euro erhalten: Jalgasbek Iles, Dima Orsho, Merima Ključo, Moslem Rahal, Yasamin Shahhosseini, Salman Gambarov, Ibrahim Keivo.

www.morgenland-festival.com

Jeff Clayton © Dave Kaufman

Der Saxofonist Jeff Clayton starb am 16.12. in Los Angeles. Er spielte mit Frank Sinatra, Sammy Davis jr., Ella, Woody Herman, Lionel Hampton, Lena Horne, dem Count Basie Orchestra, co-leitete das Clayton-Hamilton Jazz Orchestra und veredelte die Hornsections u.a. bei Dianne Reeves, Joe Cocker, B.B. King, Stevie Wonder, Gladys Knight, Michael Jackson, Patti LaBelle, Madonna und Ray Charles.

John Russell © Schorle

Schon in jungen Jahren bewegte sich der englische Gitarrist John Russell in der freien britischen Improvisationsszene. Sein stark von Derek Bailey beeinflusstes Spiel bereicherte neben seinen eigenen die Projekte von Chris Burn, Hugh Davies, John Edwards, Mark Sanders sowie die Ensembles von Evan Parker und Lol Coxhill. Russell starb am 18.1. im Alter von 66 an den Folgen einer Krebserkrankung.

Carlos do Carmo

 

Lang lebe der König. Dass in einem Land zum Tode eines Musikers Staatstrauer angeordnet wird – wäre so etwas auch hierzulande denkbar? Portugal jedenfalls trauert um den König des Fado, Carlos do Carmo. Die „Stimme Lissabons“ verstummte am 1.1. im Alter von 81 Jahren.

King Georg

 

Mit mehreren Live-Konzerten pro Woche sorgt der Jazzclub King Georg in Köln in Corona-Zeiten für High-End-Konzert-Feeling zu Hause. Martin Sasse, der selbst auch am hauseigenen Steinway-Flügel sitzt, und sein Team bieten Musikern in der Pandemie nicht nur eine Bühne, sondern auch eine Gage für „Konzert-Mitschnitte für höchste technische Ansprüche, die über ein Abo-Modell zum schmalen Kurs abrufbar sind.“ Zum digitalen Angebot gibt es den hauseigenen „Jazzcast“.

www.kinggeorg.de

Uli Rennert hatte einen freien und offenen Improvisationsgeist und war für mich einer der profiliertesten europäischen Protagonisten auf dem Synthesizer“, so dessen Grazer Freund und Kollege Heinrich von Kalnein. Als Klangforscher in freitonaler und frei improvisierter Musik war Rennert beeinflusst von Albert Ayler, Alban Berg und Joe Zawinul. Seinen Spirit gab er auch am Jazzinstitut der Grazer Kunst-Uni und als Artist in Residence am Jazzcampus Basel weiter. Am 5.2. starb Uli Rennert an Lungenversagen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Eigentlich wollten wir unserer Hommage im nächsten JAZZTHETIK-Heft nicht vorgreifen, tun es aber zum 6.3. doch schon mal: Herzlichen Glückwunsch, Peter Brötzmann, zum 80.! Mögest du noch lange so radikal musizieren wie bisher. So bald wie möglich wollen wir öffentlich einen darauf heben und dich wieder „brötzen“ hören und sehen, auf dass Adolphe Sax staunend und stöhnend in seinem Grabe rotiere!

Christian Broecking © Schindelbeck

 

Als Christian Broecking 2011 im Alter von 55 promovierte, war er bereits ein profilierter Publizist mit einem Generalthema: der gesellschaftlichen Relevanz afroamerikanischer Musik mit ihrer Erfahrung von Rassismus, Segregation, Besitzlosigkeit, der Rebellion sowie all ihren sprachlichen und musikalischen Ausdrucksformen. Auch der Kolonialismus mit Ursprung in Europa, der seit Jahrhunderten die Welt vergiftet, ist Teil der DNA des Jazz und der Forderung nach Respekt, Teilhabe, Identität. Das im Getümmel der Stile und Debatten nicht zu vergessen, war Christians zentrales Anliegen. Er lebte in Berlin, immer in großer Nähe zur Musik, arbeitete als Kolumnist für verschiedene Zeitungen, war Mit-Initiator des Berliner Jazz-Radios, saß in der Jazz-Jury beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik und arbeitete für Fachmagazine und Hörfunk. Er lehrte an Hochschulen und schrieb u.a. Der Marsalis-Faktor und zuletzt eine umfangreiche Arbeit über Irène Schweizer. Am 2.2. ist Christian Broecking nach langer Krankheit gestorben und wird uns schrecklich fehlen. [Nachruf: Hans-Jürgen Linke]

Das Zurich Jazz Orchestra hat einen neuen musikalischen Leiter: Aus vier Bewerbern wurde der amerikanische Posaunist Ed Partyka ausgewählt, wegen seiner „ausgeprägt musikalischen Persönlichkeit, seiner Vision und einem eigenen zeitgenössischen Sound. Und natürlich der Lust, diese Aufgabe zu stemmen.“

Lajos Dudas

 

Zum 80. gratulieren wir Lajos Dudas. Der deutsch-ungarische Jazz-Klarinettist und Komponist blickt auf 60 Jahre Bühnen- und Lehrpräsenz zurück. Zur Würdigung seiner langen Lehrtätigkeit in der Region widmete ihm die Stadt Neuss 2018 einen 21-minütigen Kurzfilm. Zuletzt erschien sein Album The Lake and the Music bei Jazzsick (2020) mit u.a. Karl Berger, Gerd Dudek, Philipp van Endert und Martin Gjakonovski.

Howard Johnson © Kumpf

 

Ich liebte immer die tiefen Stimmen in der Musik.“ Die Jazzwelt trauert um einen Großmeister der tiefen Register: Der Tubist und Baritonsaxofonist Howard Johnson starb am 11.1. im Alter von 79 Jahren in New York. Er war Mitglied zahlreicher internationaler Bigbands wie des Thad Jones/Mel Lewis Orchestra, Charlie Hadens Liberation Music Orchestra, bei Quincy Jones, George Gruntz und lange Jahre bei der Bigband des NDR. Johnson entlockte der Tuba alles andere als nur Basslinien und verhalf ihr so weltweit zu mehr Beachtung. Ob bei Miles, Mingus, Gil Evans, Archie Shepp, als Gast bei Taj Mahal, Marvin Gaye, Branford Marsalis, Bonnie Raitt oder bei The Bands Last Waltz – Vielseitigkeit war für ihn kein Programm, sondern entsprach seiner puren Leidenschaft als Musiker.

Die 13. Encuesta Anual a Periodistas Internacionales (13. Internationale Kritiker-Umfrage) des argentinischen Portals El Intruso befragte Journalisten aus vielen Ländern; die sprachen sich mehrheitlich für Mary Halvorson als Musikerin des Jahres aus. Weitere Auserwählte: Immanuel Wilkins, Irreversible Entanglements, Ingrid Laubrock, Theo Bleckmann, das Label Intakt u.v.a.m.

www.elintruso.com

Zur Selbsthilfe greift die Jazz-Musiker-Initiative Hannover e.V. Gemeinsam mit der Tonhalle Hannover sammelte sie 40.000 Euro an Spenden, die Jazzmusiker*innen aus Hannover zugutekommen sollen.

www.jmihannover.de

Bußgelder, die die Stadt Witten wegen Corona-Verstößen einnimmt, könnten bald an Künstler*innen in der Stadt gehen. SPD und Grüne im Stadtrat fordern, dass 150.000 Euro in einen Fonds für Kunstschaffende fließen sollen. Ein ähnliches Modell soll es auch in Bonn geben. (Quelle: WDR)

Jonas Gwangwa

 

Südafrika hat einen seiner Großen verloren: Der Jazz-Posaunist Jonas Gwangwa starb mit 83 Jahren. Für seinen Beitrag zur Musik und den Kampf um die Freiheit war er mit Preisen und einem Orden ausgezeichnet worden. Präsident Cyril Ramaphosa twitterte: „Ein Gigant unserer revolutionären Kulturbewegung und demokratischen Kreativwirtschaft wurde zur Ruhe gerufen. Die Posaune, die mit Kühnheit und Tapferkeit dröhnte und unsere Herzen erwärmte, hat ihre Lebenskraft verloren.“

Dass Bluegrass keine simple Hillbilly-Musik, sondern große Tonkunst ist, bewies z.B. Gitarrist und Sänger Tony Rice. Indem er die Flatpicking-Technik seiner Vorbilder Clarence White und Dan Crary perfektionierte, wurde er zu einem der Protagonisten und Erneuerer dieses unterschätzten Genres. Erdige Tradition und Innovationskraft des Jazz fließen in seinem mitreißenden Spiel ineinander. Herzergreifend bis zu seiner Kehlkopferkrankung in den 1990ern: seine Baritonstimme, z.B. auf seinen Versionen der Songs von Gordon Lightfoot. Tony Rice starb am 25.12. im Alter von 69 Jahren.

Für die Longlist 1/2021 des Preises der deutschen Schallplattenkritik haben 152 Kritiker-Juroren in 32 Kategorien insgesamt 282 Neuerscheinungen des vergangenen Quartals nominiert, für Jazz und World u.v.a.: Ron Carter, Susan Weinert, Nils Wogram, Alexander v. Schlippenbach, Elina Duni, James Brandon Lewis, Mary Halvorson, Michael Wollny, Sylvie Courvoisier, Dino Saluzzi, Eva Klesse, Sväng, Nesrine. Lange Liste – kurzer Sinn: Die Besten 1/2021 sind seit 15.2. gelistet:

www.schallplattenkritik.de

Jetzt neu: Binge-Jazz: Dank unseres neuen Autors, des Serien- und Jazz-Junkies Tony Alto (entferntes Mitglied des Soprano-Clans) besteht jetzt – neu zu jedem Monatsersten – auf JAZZTHETIK-online Binge-Gefahr (Essen, Trinken, Serien-Gucken bis zum Abwinken)! Nicht erst seit dem durch Corona erzwungenen Rückzug auf die Couch verschlägt es auch Jazz-Fans immer öfter vor die Bildschirme: Streamingdienste und öffentlich-rechtliche Mediatheken bieten z.T. hervorragende Dokumentationen über Persönlichkeiten der improvisierten Musik und eigene Jazz-Serien oder -Spielfilme. Ganz zu schweigen von Künstler*innen, die uns via YouTube & Co. ihre Musik näherbringen. Nicht zu vergessen: die unzähligen Haustiere, deren Freejazz-Klavierspiel sie zu viralen Berühmtheiten gemacht hat. Tonys Pilotfolge zum Anfixen: ab sofort auf www.JAZZTHETIK.de