JazzBeet-Wettbewerb

Bonn

Von Peter Steinfadt. Mechanisch, mal straight, dann auch beruhigend – die Musik des Trios um Matthieu Mazué beherbergt eine große Vielfalt der Klänge. Mit seiner Melange aus Kraft, Sensibilität und Intuition ehrte das Trio Ludwig van Beethoven auf einzigartige Weise und gewann den ersten internationalen JazzBeet-Wettbewerb. Der Nachwuchswettbewerb war vom Jazzfest Bonn anlässlich des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven in Kooperation mit der BTHVN2020 Beethoven Jubiläums GmbH ausgelobt worden und wurde als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Das Jazzfest Bonn fördert als gemeinnützige Gesellschaft den zeitgenössischen kreativen Jazz.

Die Jury des Fests, bestehend aus der Jazzpianistin Julia Hülsmann, dem Saxofonisten Roger Hanschel und dem Musikjournalisten Ulrich Stock (DIE ZEIT), hörte sich in Bonn „in Präsenz“ die Auftritte der Bands an, die aus deren jeweiligen Heimatländern Ungarn, der Schweiz, Deutschland und den USA gestreamt wurden. Voraussetzung für die Teilnahme war die Komposition eines Stücks, das sich mit der künstlerischen Idee eines Werks von Ludwig van Beethoven auseinandersetzt.

Die Jury war sich nach dem Auftritt von 30 Musik-Acts rasch einig, und so hieß es am Samstag, 12. Juni, im Post-Tower Bonn in der Urteilsverkündung über das siegreiche Matthieu Mazué Trio: „Ein Trio mit herausragender Interaktion gleichberechtigter Akteure, kraftvoll, ohne es an Sensibilität fehlen zu lassen, komplex, doch nicht abgehoben, zeitgenössisch in seiner Ästhetik, mit einem erfrischenden Mut zum Risiko. Transparent und dicht, mal poetisch, mal mysteriös, und mit der Gabe, in aller Ruhe Spannung zu entwickeln“.

Das aus der Schweiz stammende Trio um den namensgebenden Pianisten, zu dem sich noch Xaver Rüegg (b) und Michael Cina (dr) gesellen, kann sich über das mit dem ersten Platz verbundene Preisgeld von 5000 Euro freuen. Den zweiten und dritten Preis erhielten das Will Kjeer Trio aus den USA und Fiona Grond Interspaces aus Deutschland. Das D.A.S. Trio aus Ungarn und das HarpBeat Trio aus Italien teilen sich den vierten Platz.