
© Stefan Streitz
Jazzfest
Gronau
Von Stefan Streitz. Das Jazzfest Gronau erfüllte auch 2025 die Erwartungen, die es über die Jahre bei seinen Stammbesuchern geweckt hat, und überzeugte mit einem vielfältigen Angebot. Natürlich standen die vier Abende in der Bürgerhalle, darunter drei Doppelkonzerte, im Zentrum der Aufmerksamkeit, doch auch die Tage drumherum waren vollgepackt mit Konzerten bei freiem Eintritt, Straßenumzügen und Kneipenkonzerten. So fand als Neuerung erstmals am Wochenende vor dem eigentlichen Jazzfest eine Warm-up-Party in der Turbine des
Rock’n’popmuseums statt.
Am Dienstagabend ging das Programm in der Bürgerhalle mit David Helbock’s Random/Control, unterstützt von der Sängerin Fola Dada, dynamisch los, nachdem die Band vormittags bereits eine Freivorstellung für 800 interessierte Grundschüler gespielt hatte. Am folgenden Abend waren die französischen Lehmanns Brothers und ihr quirliger Sänger Julien Anglade mit funkiger Musik und Anklängen an die siebziger Jahre, aber auch an HipHop, House und NuSoul zu hören. Eindrucksvoll war anschließend die Energie der Dirty Loops aus Schweden. Die Unisono-Breaks mit sehr harmonischen Gesangseinlagen von Jonah Nilsson und dem sehr präsenten Bassvirtuosen Henrik Linder überzeugten auf ganzer Linie.

© Stefan Streitz
Auch Gitarrist und Sänger Torsten Goods schien Gefallen an Gronau und dem Jazzfest zu finden. Er spielte locker und soulig, sang federleicht unterstützt durch die sehr gut aufgelegte Viktoria Tolstoy. Felix Lehrmann am Schlagzeug und Thomas Stieger am Bass groovten wie aus einem Guss. Der darauf folgende Auftritt der Dominic Miller Band hatte Balsam für die Ohren zu bieten. Durchgehend entspannt und technisch versiert, gefielen der Gitarrist und seine dreiköpfige Begleitband an Klavier, Bass und Schlagzeug mit uneingeschränktem Wohlklang – optisch und akustisch ein kompletter Sinnenrausch. Als Abschluss am Folgetag kamen dann traditionell auch noch die Popfans auf ihre Kosten und wurden von zwei sehr agilen Sängerinnen beschallt, der Niederländerin Ilse DeLange und der Nachwuchskraft Sophia aus Wetter im Ennepe-Ruhr-Kreis – sehr zur Freude des Publikums, das die Bürgerhalle zum Kochen brachte.
Ein gelungener Abschluss eines Festivaljahrgangs, zu dem man den Verantwortlichen Sabine Thünenkötter und Thomas Albers gratulieren kann. Der Zeitraum vom 28. April bis zum 3. Mai 2026 ist schon jetzt im Konzertkalender notiert.

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