Megaphon
Von Hans-Jürgen Linke
Die Welt wäre besser, sagte der große Charlie Haden gelegentlich, wenn alle Menschen einander so gut zuhören würden wie Jazzmusiker*innen und ihr Publikum. Er meinte nicht das Hören als Einbahnstraße zwischen Sender und Empfänger, sondern Hören als jenen Sinn, der zwischen Menschen vermittelt, weil man die Ohren schwerer verschließen kann als die Augen. Wenn und weil Sender und Empfänger nicht wie Herrscher und Beherrschte agieren, sondern ständig Rollen wechseln. Aber, wie Matthias Claudius und – auf ihn Bezug nehmend – Kurt Tucholsky schrieben: „’s ist Krieg“. Niemand, der damit näher zu tun hat, hört jetzt wirklich hin, was es zu sagen und zu schreien gäbe. Sinnlos jegliche Forderung an Krieg führende Parteien, einander zuzuhören. Waffenlärm übertönt alles. Wann kommt das Hören wieder zu seinem Recht?
Im Bundes-Sorgenland Thüringen hat das Bildungsministerium beschlossen, das Fach Musik an allgemeinbildenden Schulen zu kürzen. Fatal, denn da wird die grundlegende Bedeutung kreativer Fächer für die Persönlichkeitsentwicklung verkannt. Antje Valentin, Generalsekretärin des Deutschen Musikrats, sieht in den Kürzungsabsichten einen Trend zur Ignoranz in den Kultusministerien der Länder. Der Raubbau am Musikunterricht, findet sie, müsse enden. Wir schließen uns an.
Gibt es auch gute Nachrichten? Klar. Keychange zum Beispiel, ein Netzwerk, das laut Selbstcharakterisierung talentierte Vertreter unterrepräsentierter Geschlechter mit Schulungen, Mentoring sowie öffentlichen Auftritts- und Präsentationsmöglicheiten unterstützt. Die Initiative Musik bekennt sich zu deren Zielen, also der Förderung von Diversität und Inklusion in der Musiklandschaft, und will verstärkt FLINTA*-Künstler*innen unterstützen und FLINTA*-Personen in all ihre Aktivitäten einbinden.
Mehr gute Nachrichten? Bitte sehr, auch wenn manchmal schlechtere Nachrichten im Hintergrund lauern und die gute erst erforderlich machen. In der Debatte um Einsparpotenziale im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) gerät dessen verbindlicher Kultur- und Bildungsauftrag in Gefahr. Der Deutsche Musikrat, vertreten durch seinen Generalsekretär Christian Höppner, und die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen, vertreten durch deren Vorsitzenden Christian Fischer, fordern in einem offenen Brief an die Ministerpräsident*innen der Länder, erstens die 24 Ensembles des bundesdeutschen ÖRR in ihrem Bestand nachhaltig zu sichern, zweitens den renommierten internationalen Musikwettbewerb der ARD dauerhaft zu erhalten und drittens den Kultur- und Bildungsauftrag sowie die vielfältige Programmstruktur des ÖRR zu stärken statt, wie zurzeit zu beobachten, abzubauen und zu nivellieren.
Alexander von Schlippenbach ist ein Musiker, den man, wenn es mit rechten Dingen zuginge in der Welt, längst mit Preisen hätte überhäufen müssen. Immerhin hat seine Arbeit als Musiker „eine Form des musikalischen Austauschs kultiviert, der auf höchster Ebene Hören und Emotion, Kalkül und spontane Reaktion miteinander verbindet.“ Das mit dem Preiseüberhäufen ist bisher nicht im erforderlichen Maße geschehen, aber man kam jetzt einen Schritt weiter: Alexander von Schlippenbach erhält den Jazzpreis Berlin. Er wird am 3.7. im Rahmen eines Konzerts im Studio 14 des rbb verliehen.
In der Vierburgenstadt Neckarsteinach am – wie der Name andeutet – Neckar, nicht weit von Heidelberg, wo Frank Schindelbeck lebt, fotografiert und unter anderem sein Label fixcel records und die Jazzpages betreibt, gibt es in der Rathausgalerie eine Ausstellung von Schindelbecks Fotos. Sie wird am 12.5. eröffnet, gesellt sich zum Finkenbach Festival und liefert einen Grund mehr, endlich mal nach Neckarsteinach zu reisen.
Gab es im Jazz schon immer so viele Pianisten, die solo auftreten und einspielen? Oder ist das eine Post-Corona-Erscheinung? Wie auch immer, der Preisträger der Jazzwoche Burghausen, der Pianist Simone Locarni, ist mit seinem Konzert in der ARD Mediathek zu hören und zu sehen.
Auf Deutsch heißt der Fluss Etsch, das erinnert an irgendwas. In der Landessprache Italienisch heißt er Adige und leiht diesen Namen dem Bozener Festival Alto Adige, das am 28.6. in Bozen zum 42. Mal beginnt und von Ihrem bevorzugten Jazzmagazin JAZZTHETIK präsentiert wird. Es geht bis zum 7.7. und bietet unter der künstlerischen Leitung von Roberto Tubaro, Max von Pretz und Stefan Festini Cucco über 50 Konzerte in allen Landesteilen Südtirols mit jungen internationalen Bands und Solist*innen aus Europa und darüber hinaus. Die estnische Saxofonistin Maria Faust und 20 Sänger*innen präsentieren zum Festivalauftakt ihre Mass of Mary, die Jazz mit traditionell anmutender Vokalmusik und estnischem Folk verbindet. Übergangslos schließt sich eine Techno-Nacht an. Des Weiteren sind unter anderem zu erleben: Perkussionist und Komponist Tilo Weber, der Cellist Valentin Ceccaldi mit Quartett, Fabian Dudek und die dänische Saxofonistin Mette Rasmussen. Basislager des Festivals ist der Kapuzinerpark in Bozen, weitere attraktive Spielstätten stehen auf dem Programm.
Die Juno Awards werden jedes Jahr von der Canadian Academy of Recording Arts and Sciences (CARAS) an kanadische Musiker*innen (etwa 1975 an Paul Anka, 2004 an Alanis Morissette) verliehen. Diesmal an Colin Stetson für When We Were That What Wept for the Sea, das zum Instrumental Album of the Year gekürt wurde.
Es gibt, wie immer, auch traurige Nachrichten. Wladimir Borissowitsch Feijertag, Absolvent der Rimski-Korsakow-Musikhochschule und der Universität Leningrad, prominenter russischer Jazzautor und Promoter, gelegentlich als „die graue Eminenz der russischen Jazzszene“ tituliert, ist am 28. März gestorben.
Peter Bastian aus Karlsruhe war fast von Anfang an Mitarbeiter der JAZZTHETIK. Er war viel unterwegs zu Konzerten und Festivals in ganz Europa, fotografierte, schickte Texte und sammelte im Laufe der Jahre eines der umfangreichsten fotografischen Archive im Lande an. Sein Interesse galt nicht nur den Stars der Szene, obwohl sein Leben auch unter diesem Aspekt reich an interessanten Begegnungen war. Inspirierende Neuentdeckungen oder auch die Session-Reihe „Vereinsheim“ begeisterten ihn genauso wie John Scofield oder Frank Zappa, von dem ein ikonisches Porträt zu Bastians Arbeiten zählt. Seine Fotos wurden in JAZZTHETIK, DOWNBEAT, im WIRE, im Schweizer JAZZ’N’MORE und im französischen JAZZ MAGAZINE, im SPIEGEL, in der FAZ und der ZEIT veröffentlicht. Bastian war dabei stets eher ein Vertrauter der Musiker. Die JAZZTHETIK schrieb im Grußwort zu einer Bastian-Ausstellung: „Noch nie zuvor hatte ich erlebt, dass ein Fotograf nicht als Außenstehender, sondern wie ein Bandmitglied behandelt wurde. Der einzige Unterschied schien zu sein, dass seine Soli erst später wahrnehmbar waren.“ Peter Bastian ist nach kurzer schwerer Krankheit gestorben.
JAZZTHETIK präsentiert
Im Hafen und drumherum und vielleicht auf Sankt Pauli, Sankt Pauli bei Nacht wird es wieder den Hamburger Elbjazz geben. Mit Ed Motta, der NDR Big Band (die wieder ein spannendes Projekt kreiert hat), mit Judith Hill, Scott Hamilton, Masaa, Ilaria Pilar Patassini, Faithless, dem Pablo Held Trio oder Ilgen-Nur und vielen, vielen mehr. Man könnte geradezu Schnappatmung bekommen bei der Aufzählung der Namen und Orte. Aber sehen Sie selbst unter
https://elbjazz.de
Der Jazz-Preis Baden-Württemberg, der seit 1985 jährlich verliehen wird, geht an den Freiburger Pianisten und Komponisten Lukas DeRungs. Mit seinem Debütalbum KOSMOS Suite war er 2022 schon prominent auf dem Titelbild der JAZZTHETIK zu sehen, er wurde für den Deutschen Jazzpreis nominiert und ist seit etlichen Jahren mit eigenen Projekten und Bands auf den internationalen Jazzbühnen ein immer häufiger zu erlebender Gast.
Bei Rheinkilometer 530,8 liegt seit je das berüchtigte Binger Loch, und nicht weit davon gibt es seit einem Vierteljahrhundert jährlich für mindestens drei Tage das internationale Festival Bingen swingt. Diesmal vom 14.-16.6. mit unter anderem dem Ed Partyka Jazz Orchestra und Julia Oschewsky, mit Dr. Soul & The Chain of Fools, Michael Olivera & The Cuban Jazz Syndicate, dem Wilson de Oliveira Quartet, dem Jünemann-Partheil-Cetto-Frontera-Quartett und dem Bob Degen Quartett, den hardBOB Buddies, der Netzwerk Bigband der Musikhochschule Mainz und der Boehringer Ingelheim Bigband.
https://www.dein-bingen.de/info/aktuelles/bingenswingt2024
Martin Weiss wurde 1961 in Berlin geboren und gehörte als Geiger, Gitarrist und Komponist zu einer weitverzweigten Sinti-Musikerfamilie. Er war mit 17 Mitglied im Häns’che Weiss Quintett. Seine erste eigene Band nannte sich Dja Maro Drom (Wir gehen unseren Weg). Als Solist und Gastmusiker spielte er mit Stéphane Grappelli, Biréli Lagrène, Ravi Shankar, Oscar Peterson, Joe Zawinul, Hugo Strasser, Max Greger und der Bigband des Hessischen Rundfunks. Martin Weiss starb Ende Februar.
How many roads must a man walk down, und wie alt muss ein Musiker werden, bis man den Wert seiner Arbeit nicht nur erkennt, sondern auch würdigt? Im zarten Alter von 80 erhielt Joachim Kühn jetzt das Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland vom Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier überreicht. Wir gratulieren, übrigens auch nachträglich zum Geburtstag (siehe Seite …)!
Ralph Beerkircher, Gitarrist, Komponist, Bandleader, Lehrer an der Kölner JazzHausSchule und Dozent am Institut für Musik der Osnabrücker Hochschule, hat mit seinem Quartett im Kölner Loft das Album NoHum aufgenommen, das erst einmal nicht veröffentlicht wurde, weil Beerkircher schwer erkrankte. Jetzt ist es postum bei Klaeng erschienen. Ralph Beerkircher ist kurz vor seinem 57. Geburtstag gestorben.
James Arthur „Jim“ Beard, amerikanischer Fusionmusiker, Komponist und Keyboarder, hat mit John McLaughlin, Mike Stern, Bill Evans gearbeitet, mit Wayne Shorter und den Brecker-Brüdern und mit Dieter Ilg und wem noch alles, wurde sieben Mal für den Grammy nominiert und erhielt ihn einmal, war Dozent am Berklee College, an der Rutgers University, der Aaron Copland School of Music und der Sibelius-Akademie in Helsinki. Nun ist er mit gerade mal 63 Jahren in New York gestorben.
Unendliche Weiten und Fantasieräume. Irgendwo da draußen wartet vielleicht ein von wunderlichen Aliens besiedelter Exoplanet auf seine Entdeckung durch den Homo sapiens. Oder seine Bewohner besuchen uns. Alles sehr unwahrscheinlich. Aber Lea fühlt sich von Neutronensternen an ihr eigenes Leben erinnert, Rishi glaubt an den Erdenton Cis, Ray ist eher an intergalaktischen Rauschzuständen interessiert, und Sophie ist Astrophysikerin. In der Berliner U-Bahn begegnen sich die vier. Christian Korthals hat unter anderem die passende Musik dazu geschrieben und nutzt alles für einen innovativen Theaterabend, ein moderiertes Jazzkonzert mit zeitgemäßer Tanz- und Wissenschaftsshow und Sprechtheater. Premiere ist am 4.5. im Theater im Kino, Rigaer Straße 77 in Berlin-Friedrichshain, weitere Vorstellungen am 5., 11., 18. und 26.5.
www.christian-korthals.de/exoplanet
Thomas Michael aka „T.M.“ Stevens, Jahrgang 1951, war Bassist und Sänger vor allem des sogenannten Heavy Metal Funk. Er spielte unter anderem bei James Brown, Tina Turner, Cyndi Lauper, Billy Joel und Steve Vai, aber auch bei Miles Davis, Jean-Paul Bourelly und Bernie Worrell, war Studiomusiker, veröffentlichte 1995 sein erstes Soloalbum und tourte mit den IMFs, was eine Abkürzung für International Motherfuckers war. Er galt als technisch ungemein versierter Bassist, seine Markenzeichen waren schrill-bunte Outfits und Kriegsbemalung. Vor etlichen Jahren wurde bei ihm eine Demenz diagnostiziert, er verbrachte die letzten Jahre in einem Pflegeheim in New Jersey, wo er im März starb.
@ Martin: wenn das Mefo zu lang ist, kann diese T.M. Stevens Meldung raus
Der Mitteldeutsche Jazzpreis, ausgelobt von den Musikhochschulen in Leipzig, Dresden und Weimar, geht 2024 an Max Löbners KLSD. Die Band mit den vier Buchstaben besteht aus den Gitarristen Fridolin Krön und Max Löbner, Schlagwerker Eddy Sonnenschein und Saxofonist Julian Drach. Bei einer Ausschreibung des LOFT in Köln gewann die Band 2022 schon das Recording Project des 2nd Floor e.V., als Ergebnis wird in Kürze ein Album des Quartetts veröffentlicht.
Alan Tomlinson aus Manchester, Jahrgang 1947, gehörte ab Mitte der 1970er Jahre als Posaunist zunächst zur Portsmouth Sinfonia, ließ dann aber sinfonische Idiome hinter sich. Er wurde 1974 Mitglied von Tony Oxleys Angular Apron und Barry Guys London Jazz Composers Orchestra. Seit dieser Zeit rechnete man ihn zum Kreis der britischen Improvisations-Avantgarde. Er arbeitete in zahlreichen kleineren Besetzungen etwa mit Jon Corbett, Steve Beresford und Phil Minton, sein erstes Soloalbum Still Outside erschien 1980. Er spielte mit den Ensembles Sounds Positive und der New Wind Chamber Group und war an über 50 Aufnahmesessions beteiligt. Alan Tomlinson starb im Februar.
Joe Viera, wurde 1932 in München geboren, das Ausgangspunkt seiner Aktivitäten und Lebensmittelpunkt blieb. Er studierte Physik und lernte Saxofon spielen, erst Sopran- und Alt-, später Tenor-, gründete die Riverboat Seven und spielte später in einem Trio mit Erich Ferstl (p) und Manfred Eicher (b). Viera machte sich einen Namen als Musiker, Arrangeur, Komponist und immer intensiver als Autor und Dozent. Er leitete Sommerkurse an der Akademie Remscheid, lehrte ab 1971 in Duisburg und Hannover, daneben hatte er etliche Lehraufträge. 1972 war er Mitbegründer der Jazzwoche Burghausen und des dortigen Studienzentrums für zeitgenössische Musik. 1973 Mitbegründer der Internationalen Jazzföderation und ab 1973 im Vorstand der neu gegründeten Union Deutscher Jazzmusiker. Als Musiker war er international unterwegs und immer als Dozent und Lehrender gefragt und als Autor und Herausgeber aktiv. Joe Viera erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bayerischen Verdienstorden. Jetzt ist er im Alter von 91 Jahren gestorben.
In der Präfektur Kanagawa, Japan, wurde Damo Suzuki 1950 geboren. Er gelangte auf nicht restlos dokumentierten Wegen nach München, wo er Straßensänger war und von Holger Czukay und Jaki Liebezeit entdeckt wurde. Von 1970-1973 war er Sänger der Band Can und seit 1983 mit einer Solokarriere beschäftigt. Sein Markenzeichen war improvisierter Gesang zu psychedelischer Musik, seit 1990 nannte er seine Band Damo Suzuki & Friends, später Damo Suzuki Network. 2004 war er mit der Hamburger Band Passierzettel auf Deutschlandtournee. Er starb im Februar an den Folgen einer Krebserkrankung.
Im Musikbunker in Aachen, Goffartstraße 39, ist am 16. Mai das Darius Jones Trio zu erleben. Einlass ist ab 19 Uhr. Darius Jones ist ein Saxofonist und Komponist aus New York, der den „heiligen Prediger-Blues“ von Cannonball Adderley mit dem „folkigen Avantgarde-Geschrei“ von Albert Ayler verbindet. Das Abendprogramm wird einen engen Zusammenhang mit dem Album Raw Demoon Alchemy (A Lone Operation) bilden.
https://musikbunkeraachen.bigcartel.com
Der Verband Unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) sieht in der im Januar 2024 in Kraft getretenen Spotify-Neuregelung eine ungerechtfertigte Umverteilung. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die neu eingeführte 100-Stream-Schwelle, die vorsieht, dass Rechteinhaber*innen, die innerhalb von zwölf Monaten weniger als 1000 Streams oder 50 „unique users“ erreichen, keine Vergütung mehr erhalten sollen. Deren Tracks, meint Birte Wiemann vom VUT, tragen dann zwar weiterhin zur Aufrechterhaltung der Angebotsvielfalt bei, die Urheber erhalten aber dafür keinen Gegenwert mehr. Auch kritisiert der VUT mangelnde Transparenz bei der Streamzählung und die Abkehr von der nutzungsbasierten Vergütung. Zudem werde jegliche Innovation behindert, indem Newcomer*innen, die am Anfang oft nur wenige Hundert Streams bei Freund*innen und Familie erzielen, der Zugang zum Markt erschwert werde: „Einer Demonetarisierung folgt eine Demotivierung.“ Der VUT regt an, dass man sich eher Gedanken machen solle, wie die Branche Anreize schaffen könne, sich künstlerisch auszuprobieren, um die Vielfalt des Angebots von morgen im Blick zu behalten.
Dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Jazz liebt und kennt, hat unter anderem dazu geführt, dass er jedes Jahr zu einem Konzert-Event ins Schloss Bellevue einlädt. In diesem Jahr ging es zum Weltfrauentag um Frauen im Jazz. Zu den Eingeladenen gehörten als Bandleaderinnen Lisa Wulff, Luise Volkmann und Anke Helfrich. Roland Spiegel vom Bayerischen Rundfunk moderierte den Abend. Auch die JAZZTHETIK-Herausgeberin war unter den Gästen und hörte unter anderem, wie Steinmeier zutreffend ausführte: „Frauen im Jazz haben nicht nur zur Weiterentwicklung dieser Musikrichtung beigetragen, sondern auch für mehr Gleichberechtigung gesorgt – sowohl in der Jazzszene wie auch in der Gesellschaft insgesamt.“