Wenn Möwen kreischend ihrer Begeisterung Ausdruck geben und hoch am blauen Himmel fliegen, während unten in einem Garten zwischen vollbehangenen Birnbäumen und blühenden Rosenbüschen das Trio um den schwedischen Bassisten Hans Backenroth spielt, dann kann das nur das Jazzfestival in Ystad sein.
Dass das estnische Jazzkaar-Festival terminlich fast immer mit der jazzahead! in Bremen kollidiert, ist bedauerlich. An mehreren Orten gleichzeitig sein zu können, wäre eine wunderbare Option. Dieses Jahr musste ich die Aufmerksamkeiten aufteilen, was das einwöchige Festival auf drei Tage schrumpfen ließ.
Das Jazzfest Gronau erfüllte auch 2025 die Erwartungen, die es über die Jahre bei seinen Stammbesuchern geweckt hat, und überzeugte mit einem vielfältigen Angebot.
. Jazz in E. feierte Jubiläum auf einem Zeitstrahl. Die Festivalzählung – 30 verkündeten die vielfach in die Bühnentiefe gestaffelten Monitore – erschien dabei in einem sonderbar statischen Widerspruch zur disparaten Altersanmutung der acht Konzerte.
Während sich die Eröffnungsveranstaltungen der jazzahead! in den vergangenen Jahren öfter mal etwas in die Länge zogen, hat man den Wortanteil jetzt angenehm gestrafft – und auch die Musik ist nicht mehr nur schmückendes Beiwerk. „Grand Opening“ nennt sich das neue Eröffnungskonzept nun vollmundig, aber ein bisschen Glamour muss vielleicht sein bei einem der weltweit immer noch wichtigsten Branchentreffs.
Ein Trio-Doppelkonzert markierte das Finale der 35. Theaterhaus Jazztage: Mit Auftritten der Trios von Dieter Ilg und Jasper van‘t Hof klang das Jazzfestival auf dem Stuttgarter Pragsattel beschwingt und recht gediegen aus.
Opener für das erste Festival des Jahres beeindruckte das internationale Brainteaser Orchestra gleich mit einem komplexen Line-up mit Streichern, Holzbläsern, Rhythmusgruppe plus Gast Théo Ceccaldi (vi). Leider vergab der ambitionierte Leader Tyn Wybenga die Chance auf etwas, was aller Ambition Glanz verleiht: Innehalten.
Von Saalfelden-Intendant Mario Steidl ist die Aussage überliefert: „Wenn am Ende des Festivals jemand zu mir käme und sagte, ihm hätten ausnahmslos alle Konzerte sehr gut gefallen, hätte ich das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.“
Das Regensburger Sparks & Visions Festival hat mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit und Sicherheit an Ansehen gewonnen. Nach der ersten Ausgabe 2023 war eine Nominierung für den Deutschen Jazzpreis bereits die Belohnung für die zweite. Der Bayerische Rundfunk hat jedes Konzert der ersten drei Festivals aufgezeichnet, und im Januar gab es weitere gute Nachrichten: Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer bestätigte, dass es 2026 eine vierte Ausgabe geben wird.
NICA live special und Winterjazz Köln – zwei prallvolle Ereignisse an drei Spielorten des Kölner Stadtgartens binnen zwei Tagen. So beginnt eine neue Saison improvisierter Musik mit Vergewisserungseffekt: Die Szene lebt, das Publikum ist (neu-)gierig auf frische Musik, auch wenn man die meisten Akteur*innen schon kennt.
Sein persönliches Fazit lieferte Marc Ribot gleich am ersten Abend: Als er gefragt worden sei, ob er an der Elbphilharmonie für drei Tage das Programm gestalten wolle, habe er gleich gewusst, dass das eine Menge Arbeit werden würde. „War es dann auch.
