Am Ende wird es ganz intim. Und richtig gut. Das Publikum im Teatro Cuyás im Herzen der Altstadt von Las Palmas tobt und klatscht immer weiter. Dabei haben Kandace Springs und das Metropole Orkest schon 90 Minuten und eine Zugabe gespielt.

Wieder mal wurde dem Publikum an vier Tagen im Kesselhaus der Kulturbrauerei in Berlin erstklassiger Jazz von französischen, deutschen und gemischten Bands geboten, hier und da gab es auch mal einen amerikanischen Gast zu verzeichnen.

„I only play zoos in Straubing”, sagte Curtis Stigers, der nicht zum ersten Mal auf der Rivertone-Bühne im Tiergarten zu Gast war. Der Mann braucht keine Feuerwerke abzubrennen

Oft sind es die kleinen Dinge und unerwarteten Momente, nicht automatisch die bekannten Namen, die einen staunen lassen. So geschehen beim diesjährigen, von Nils Landgren kuratierten JazzBaltica-Festival, dem der Wettergott gnädig war und das komplette Open-Air- und @the-Beach-Programm möglich machte.

Komplexes ist schwierig zu handhaben, so auch die Welt des Jazz, gerade wenn diese mehr mediale Zuwendung erhält als gewohnt. So geschehen in Bremen am Vorabend der diesjährigen jazzahead!

Innovative Musik“ hat sich das neue Magnet-Festival im Kulturpark am Wiesbadener Schlachthof zum Programm gemacht.

Grenzüberschreitungen sind dem Jazz nicht fremd – in gewisser Weise sind sie sogar elementarer Bestandteil der musikalischen DNA und die Grundlage für so manche Mutation. Und doch gelang es dem Jazzfest Bonn eindrucksvoll, diesem Begriff neue Facetten hinzuzufügen und ihn vielleicht nicht neu, aber doch anders zu denken.

Seit 35 Jahren ist das Jazzfest Gronau eine Aufforderung, sich auf verschiedene Genres einzulassen. So gaben sich auch in diesem Jahr an acht Tagen verschiedenste Musikhörer ein Stelldichein.

Eine Operninszenierung, sagt man, benötigt etwa drei Jahre Vorlauf, ein Jazzfestival vielleicht nicht ganz so viel. Gleichwohl ging Jazz in E. in diesem Jahr auf Nummer sicher.

Was dieses Jazzfestival in Estland so besonders macht, werde ich oft gefragt. Die Jazzkaar in Tallinn, traditionell in der letzten Aprilwoche, hat alles, was ein gutes Festival ausmacht.

Freitagnacht, jazzahead! 2023 – die Kesselhalle des Bremer Schlachthofs ist bis unters Dach besetzt, die Stimmung elektrisiert. Saxofonist Daniel Erdmann, groß, graue Haare, schwarzer Anzug, erinnert nicht nur optisch ein wenig an Nick Cave; würde der düstere Australier Jazz machen, könnte er genau so klingen.

Mit Like a Jazz Machine hat das regionale Kulturzentrum Opderschmelz in Dudelange 2012 ein internationales Jazzfestival installiert und sich damit zu Luxemburgs Jazz-Hauptstadt gemacht.