Mehr denn je leben viele, die Kultur schaffen, in prekären Verhältnissen. Dennoch spielte die Kultur im Bundestagswahlkampf eine untergeordnete Rolle. Fleißig wurde vor der Wahl, zu Pandemie-Zeiten, der Wert der Kultur beschworen.

Die Buchstaben des griechischen Alphabets könnten auf die Dauer nicht ausreichen für all die Mutationen und Varianten, die das notorische Virus bildet.

„Nichts ist in Ordnung – soloselbstständige Kunstschaffende warten noch immer auf wirksame Bundeshilfen!“

Was für ein Jahr!
Zurückgeworfen auf unsere Einsam-, Zweisam- oder Mehrsamkeit, je nachdem, und selbst das Büro bleibt zu Hause.

Ein Teil der Musik, die in den vergangenen sechs Monaten entstanden ist, trägt Nachdenklichkeit in sich, wenn nicht eine gewisse Tristesse. Auf der Strecke bleibt eine wichtige Zutat improvisierter Kunst

Auch aus den Reihen angeblich intellektueller, besonnener Menschen scheren inzwischen Wirrköpfe aus, gehen Hand in Hand mit noch Verwirrteren auf die Straße, die sich in Anschuldigungen, Schimpf- und Hasstiraden austoben, wie sie dieses Land lange nicht mehr gesehen hat.

Im Mutterland des Jazz brennt es. Selbst konservative Ex-Präsidenten, Fußballspieler*innen und der Papst bekennen Unmut und Sorge gegenüber einer neuen Welle von Polizeigewalt und Rassismus.

Vieles an diesem Heft, liebe Leserin, lieber Leser, scheint wie gewohnt. Wir schreiben, reden, streiten und recherchieren weiter und klopfen den bunten Markt der Neuerscheinungen auf Qualität ab. Eines jedoch fällt schmal aus wie nie zuvor: unser „Live-Teil“