Diese Stimme ist schon etwas Besonderes: Zart, fast schon zerbrechlich wirkt sie, aber gleichzeitig so persistent und kraftvoll, dass sie sich selbst in einem Indie-Rock-Setting durchzusetzen versteht, sich einfügt und trotzdem klar erkennbar ist, so wie sie das auch im Jazz kann. Oder im Pop.
Mehr als 30 Jahre nachdem Sun Ra auf eine andere Daseinsebene wechselte, ist sein Arkestra immer noch flugfähig. Das ist vor allem Marshall Allen zu verdanken, der 1995 die musikalische Leitung übernahm. Dessen 100. Geburtstag feiert das Arkestra mit einem Album, das auch 100 Jahre Jazzgeschichte durchquert.
Stimme (f): mithilfe der Stimmbänder erzeugte Laute. Man kann Instrumente stimmen, verstimmt sein, es gibt Stimmengleichheit und Stimmbruch. Letztlich ist der wichtigste Aspekt im Jazz, „seine eigene Stimme“ zu finden, was der Schlagzeugerin Eva Klesse schon lange gelungen ist.
Der besondere Geist von Gemeinschaft ist offenkundig. Wenn Sara Decker von den anderen Frauen ihres Bandprojekts Expand erzählt, sind das auch mal ganz einfach „die Mädels“.
Der Bandleader, sagte Franco Ambrosetti einmal, sei so etwas wie der Direktor einer Art Fabrik. Die Fabrik stellt er sich allerdings nicht als Maschinenhalle mit Fließband vor, eher wie eine Manufaktur aus alten Zeiten. Da gibt es jemanden, der weiß und sagt, wo es langgeht, da herrscht Teamgeist und man fabriziert in gemeinsamer handwerklicher Anstrengung Musik.
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Seit 1983 gibt es das Schweizer Label Unit Records, im Laufe der Jahrzehnte hatten unter anderem Jürg Solothurnmann, Lucas Niggli und zuletzt Harald Haerter die Labelleitung inne. Nach fast 20 Jahren zieht es den Gitarristen Haerter zurück auf die Bühne, im November 2023 gab er den Staffelstab weiter an die beiden Bassisten Andreas Waelti und Luca Sisera. Und die haben große Pläne und konkrete Erwartungen, was ein Label leisten sollte.
War es Schicksal, Karma oder Kismet oder war der Mann einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Als Kamasi Washington 2015 mit seinem Doppelalbum The Epic an die Öffentlichkeit ging, konnten sich wirklich alle auf seine Musik einigen.
mmer schön langsam – diesen Ansatz vertritt Emil Brandqvist auf seinem neuen Album Interludes, das der Drummer ausnahmsweise nicht im Trio veröffentlicht hat (obwohl seine Kollegen Tuomas A. Turunen und Max Thornberg durchaus ihre Parts zu spielen haben), sondern als alleiniger Kreativkopf. Und der liebt es eben gemächlich. Verträumt. Meditativ. Still. Kurzum ganz so, wie man sich gemeinhin skandinavische Jazzballaden vorstellt.