Im zweiten Jahr unter Kuration von Nadine Deventer trägt das JazzFest Berlin schon am Vorabend der drei Festivaltage deutlich ihre Handschrift: mit dem von ihr selbst als „Einladung zur absoluten Überforderung“ bezeichneten sechsstündigen Großprojekt Sonic Genome von Avantgarde-Legende Anthony Braxton.

Das Festival The Dorf & Umland funktioniert ganz so, wie es die Großformation The Dorf vorlebt – als „soziale Skulptur“.

Es gab Showcases auf sehr hohem Niveau, zum Beispiel von Ludovica Manzo und Alessandra Bossa, die sich O-Janà (Neapolitanisch für Hexe) nennen. Die beiden beeindruckenden Frauen sind mit viel Ausstrahlung zwischen Ambient, Ethno, freier Improvisation und Elektronik unterwegs.

Jazz ist stets politisch? Ein Mythos, finden einige. Anmaßend, finden andere. Aber ich hätte nie zum Jazz gefunden, wenn er nicht zu meiner politischen Haltung gepasst hätte, sagen Dritte, also muss da etwas Politisches gewesen sein. Recht haben sie alle – auf unterschiedliche Weise, wie sich auf dem Symposium des Darmstädter Jazzinstituts zeigte. Das soll aber keine Kontroverse verdecken.

Auf „Malle“ gibt es Jazz? Immer schon gab es Festivals auf der Baleareninsel, darunter Edel-Veranstaltungen, die Jazz Voyeur oder Mallorca Smooth Jazz heißen. George Benson war dort und Diana Krall. Und es gibt Fans, nicht nur reiche und nicht so reiche Touristen, sondern auch echte Mallorquiner.

Das hätte ins Auge gehen können. Wenn „Lorenzo“ ein wenig anders und ein wenig später über die Azoren gerauscht wäre, dann hätte es die 21. Ausgabe von Angrajazz vielleicht nicht oder auf jeden Fall nicht komplett gegeben.

Wenn man Träume hat, dann träumt man sie. Wieder und wieder. Und man hofft, es bleibt nicht beim Träumen. Für Otmar Klammer, den Künstlerischen Leiter des Jazzfestivals Leibnitz, haben sich einige seiner langjährigen Wünsche bei der siebten Ausgabe des viertägigen Festivals in der Südsteiermark erfüllt.

Runde Geburtstage verleiten manche zur sentimentalen Rückschau auf das Erreichte, zur erinnerungsseligen Best-of-Reprise. In Saalfelden ging man bei der 40. Festival-Ausgabe den umgekehrten Weg.

Im niederbayerischen Straubing vertraut man seit vergangenem Jahr auf eine gesunde Mischung aus Mainstream-Jazz, Soul, Funk sowie hochkarätigen Künstlern, die das „gewisse Etwas“ mitbringen.

„Da hat gerade ein Konzert angefangen, das ihr unbedingt sehen müsst!“, sagt Bosse von den Festivalhelfern, der uns aus Kopenhagen abgeholt hat, und biegt vom Malmövägen auf eine kleine Allee zwischen Feldern ab.

Dass Jazz bei den Jazzopen großgeschrieben würde, lässt sich schwerlich behaupten. Dessen ungeachtet gilt anzuerkennen, dass sich das Stuttgarter Sommerfestival ein beachtliches Standing weit über die Grenzen der Stadt hinaus erarbeitet hat

Ob Atelier, Konzertraum oder Wohnzimmer – der Ort in Wuppertal lädt auch 17 Jahre nach dem Tod Peter Kowalds zum Verweilen ein