Einen runden Geburtstag lässt man nicht so einfach ausfallen. Dachten sich auch die Macher von Rigas Ritmi in Lettlands Hauptstadt Riga. Und sagten ihr Festival eben nicht ab

Dass in Moers nicht nur auf der Bühne improvisiert wird, ist bekannt. In diesem Jahr war besonderer Mut gefragt.

Wie schön, dass es wenigstens mit dem Eröffnungsabend noch gut ging. Trotz Corona-Krise konnte Festival-Gründer und Impresario Marc Marshall am 12. März das 13. Jazzfestival gut gelaunt eröffnen – denn alle Musiker und fast alle Gäste waren gekommen, und für Freitag und Samstag konnte man noch hoffen – leider vergeblich, wie sich herausstellen sollte.

Der Reflektor ist das große kelchartige Etwas über der Bühne im Großen Saal der Elbphilharmonie, verantwortlich für die famose Raumakustik in Hamburgs berühmtem Konzertgebäude, gleichzeitig Symbol für eine Veranstaltungsreihe, in der sich Künstler ihren Reflexionen hingeben.

Darf’s ein bisschen mehr sein? Das Baden-Württemberger Landes-Jazz-Festival fiel 2019 erheblich umfangreicher aus als in den Vorjahren.

In Wrocław ist der Listopad, der polnische November, der Jazzmonat Jazztopad. Dank erneuter Zusammenarbeit mit dem Nationalen Musikforum (NFM) stand dem künstlerischen Leiter Piotr Turkiewicz das monumentale Musikgebäude der Stadt erneut für improvisierte Musik zur Verfügung.

Was Coolness und Style angeht, macht ihm keiner was vor. Auch mit 82 Jahren spielt der Trompeter Enrico Rava noch immer so zart und klangsensibel, ausgeschlafen und vital, dass er sowohl die Jungs aus seiner Band, den raffiniert phrasierenden Pianisten Giovanni Guidi oder den Posaunisten Gianluca Petrella, der mit seinen drahtigen Melodielinien sehr elastische Spannungsbögen baut, wie auch seinen Instrumentenkollegen Avishai Cohen, einen der aufstrebenden Sterne im ECM-Universum, auf die Plätze verweist.

Man kann die Entwicklung des Take-5-Festivals mit einem Baum vergleichen: Aus dem Nährboden der Musikszenen vieler Städte wächst ein regionenübergreifendes Festival.

Ob kurz oder lang, so Fritz Schmücker, das Festival gehe ja eh in jedem Jahr konsequent weiter, man müsse deshalb nicht länger so tun, als fände es nur alle zwei Jahre statt.

Schon seit einigen Jahren präsentieren sich die Leipziger Jazztage jeweils unter einem Oberbegriff; einerseits, um das Festival für das Publikum griffiger zu machen, andererseits sicherlich, um es leichter vermarkten zu können

Kaum war WOMEX samt Entourage abgereist, ging es in Tampere schon weiter mit Jazz.

Fast 100 Konzerte (oder genauer: Klangereignisse) an rund 40 verschiedenen Spielorten in fünf Tagen – und alles bei freiem Eintritt