Nachdem sie aufgrund der Pandemie um zwei Jahre verschoben worden war, fand nun die Eröffnungsausgabe der Monheim Triennale schließlich statt.

Groß, größer, Jazzopen: Mit einem Abend der Superlative ging die diesjährige Ausgabe des Sommerfestivals auf dem Schlossplatz zu Ende

John McLaughlin konnte und wollte seine Freude nicht verhehlen: „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie glücklich wir sind, einen Gig zu haben!“

34. Jazzfest Gronau

Ephraim Salzmann © Stefan Streitz

Broken Brass Band © Stefan Streitz

Otto Lohle © Stefan Streitz

Stefanie Heinzmann © Stefan Streitz

 

Von Stefan Streitz. Jazz und vieles mehr ließ die Zuhörerherzen beim Jazzfest Gronau pulsieren. Endlich war die Bürgerhalle wieder gut besucht, und mit Jamie Cullum bot das Festival gleich zum Auftakt einen Künstler, auf den viele seit Jahren gewartet hatten. Spielfreude und Energie des Engländers waren ansteckend. Mit Spaß an der Musik und großer Leidenschaft entwickelte Cullum eine Strahlkraft, die im Laufe des Festivals nur noch durch Stefanie Heinzmann und Max Mutzke getoppt wurde. Hier waren die Fans regelrecht losgelassen, um mitzusingen und zu feiern. Einfach eindrucksvoll, wie viel Freude und Zufriedenheit an diesen Tagen bei allen Konzerten zu spüren war. Max Mutzke nahm sein Publikum mit, Stefanie Heinzmann sang unbeschwert und mit einer marschierenden Rockband im Rücken – alles bewundernswert entspannt und zu 100 Prozent auf ehrliche Livemusik fokussiert.
Diese Kraft wurde durch Mothers Finest mit viel Elan und von Candy Dulfer mit Funk und Soul ergänzt. Diesjährig waren die musikalischen Höhepunkte besonders auch im Jazzbereich zu finden. Festivalmacher Otto Lohle hatte wieder einmal Jan Garbarek nach Gronau gelockt. Dieser bot, begleitet vom bestens aufgelegten Trilok Gurtu an umfangreichen Perkussionsinstrumenten, elegante Klänge erster Güte und feinsten Balsam für die Publikumsohren.
Für einen Leckerbissen sorgte wie erwartet der gemeinsame Auftritt von Hiromi mit einem Streichquartett. Was für eine quirlige Musik mit einer großen Bandbreite an Tempi und Rhythmik! Die Pianistin kostete die Kontraste zwischen phänomenaler Schnelligkeit und Variabilität aus, gefolgt von Passagen der Ruhe und Entspannung. Facettenreich und kreativ zog sie mit ihren Streicher-Mitstreitern die Zuhörer in den Bann – Musik, die ebenso beeindruckte wie berauschte. Zahlreiche Blasinstrumente brachte die Broken Brass Band aus den Niederlanden mit. Ansprechend rhythmisch und mit großer Ironie boten die neun Musiker aus dem Nachbarland einen belebenden Auftritt. Die Jazzrausch Bigband aus München schlug mit den Mitteln einer akustischen Bigband den Bogen zu Klängen aus Electronica und Techno. Ausgefeilte Lichttechnik, dazu die Musiker jeweils mit schwarzem Klebestreifen über dem rechten Auge – auch optisch sorgte das kraftvolle Projekt für ein besonderes Ambiente.

Candy Dulfer © Stefan Streitz

Candy Dulfer bot in ihrer entspannten, aber funkigen Show mit viel Soul und Groove einfach Gute-Laune-Musik mit aufrichtiger Haltung: Funky Jazz auf hohem Niveau mit einer freundlichen Protagonistin. Schließlich wurde Otto Lohle gebührend in den Ruhestand verabschiedet, nachdem er das Festival über Jahrzehnte geprägt, entwickelt und gestaltet hat. Als seine Nachfolger*innen planen Sabine Thünenkötter und Thomas Albers bereits das 35. Jazzfestival Gronau für 2023.–

Nachdem die jazzahead! 2021 in den virtuellen Raum verbannt war, flankiert von einer Handvoll Geisterkonzerte in einer menschenleeren Arena, war man nun froh, sich wieder leibhaftig an Messeständen, bei Konzerten und am Tresen treffen zu können.

Endlich konnte die Jazzkaar in Tallinn wieder an ihrem angestammten Termin in der letzten Aprilwoche stattfinden. Und endlich konnten nach zwei Pandemiejahren wieder Künstler aus dem Ausland auftreten.

Mit großen Namen und auf zehn Tage gestreckt sind die 33. Theaterhaus Jazztage über die Bühnen des Hauses auf dem Stuttgarter Pragsattel gegangen. 16 Veranstaltungen (darunter vier Doppelkonzerte) mobilisierten rund 5000 Besucher.

Es kommt immer darauf an, was jemand aus dem Zufall macht und was für Entscheidungen getroffen werden. Bei Emmanuel Witzthums Komposition Verweile doch, du bist so schön!

Angesichts voller Konzertsäle und eines euphorischen Publikums scheint das Festival am Rhein seinen Erfolgskurs aus der Zeit vor dem Virus fortzusetzen

Als jemand, der sich beim Publikum einschmeicheln will, ist John Zorn nun wirklich nicht bekannt. „Wenn es den Leuten nicht gefällt – fuck you!

Sechs Tage strahlender Sonnenschein und kein Wölkchen in einem besonders warmen März: Die 1051 Meter lange Burg prunkte unter einem besonders klaren Himmel.