Tellerrand Jab.-Feb. 2020
Es sind nicht immer die Journalisten, die unseren Horizont erweitern. Manchmal ist es gut, diejenigen zu fragen, um die es eigentlich geht in unserer Branche.
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Es sind nicht immer die Journalisten, die unseren Horizont erweitern. Manchmal ist es gut, diejenigen zu fragen, um die es eigentlich geht in unserer Branche.
Seit einem Jahr studiert der Flötist bei Anna-Lena Schnabel Jazz am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück (IfM); jetzt, beim Abschlusskonzert des Morgenland Campus im Soziokulturzentrum Lagerhalle, zeigt er, wie lehrreich dieser Meisterkurs in Sachen arabische Musik gewesen ist
Im zweiten Jahr unter Kuration von Nadine Deventer trägt das JazzFest Berlin schon am Vorabend der drei Festivaltage deutlich ihre Handschrift: mit dem von ihr selbst als „Einladung zur absoluten Überforderung“ bezeichneten sechsstündigen Großprojekt Sonic Genome von Avantgarde-Legende Anthony Braxton.
Das Festival The Dorf & Umland funktioniert ganz so, wie es die Großformation The Dorf vorlebt – als „soziale Skulptur“.
Es gab Showcases auf sehr hohem Niveau, zum Beispiel von Ludovica Manzo und Alessandra Bossa, die sich O-Janà (Neapolitanisch für Hexe) nennen. Die beiden beeindruckenden Frauen sind mit viel Ausstrahlung zwischen Ambient, Ethno, freier Improvisation und Elektronik unterwegs.
Jazz ist stets politisch? Ein Mythos, finden einige. Anmaßend, finden andere. Aber ich hätte nie zum Jazz gefunden, wenn er nicht zu meiner politischen Haltung gepasst hätte, sagen Dritte, also muss da etwas Politisches gewesen sein. Recht haben sie alle – auf unterschiedliche Weise, wie sich auf dem Symposium des Darmstädter Jazzinstituts zeigte. Das soll aber keine Kontroverse verdecken.
Auf „Malle“ gibt es Jazz? Immer schon gab es Festivals auf der Baleareninsel, darunter Edel-Veranstaltungen, die Jazz Voyeur oder Mallorca Smooth Jazz heißen. George Benson war dort und Diana Krall. Und es gibt Fans, nicht nur reiche und nicht so reiche Touristen, sondern auch echte Mallorquiner.
Manchmal sind es schlechte Nachrichten, die das Leben nachhaltig positiv beeinflussen. Bei Nicolai Thärichen war es die Absage eines Sängers, für den er Arrangements geschrieben hatte und der sich kurzerhand, aus Angst vor Kontrollverlust über das musikalische Geschehen, entschieden hatte, ihn zu feuern.
Das hätte ins Auge gehen können. Wenn „Lorenzo“ ein wenig anders und ein wenig später über die Azoren gerauscht wäre, dann hätte es die 21. Ausgabe von Angrajazz vielleicht nicht oder auf jeden Fall nicht komplett gegeben.